Am 13. September feiern wir den „Tag des positiven Denkens“.
Ein schöner Anlass, einmal tiefer hinzuschauen: Was bedeutet positives Denken eigentlich? Und noch spannender: Was macht es mit uns, mit unserem Gehirn und sogar mit unseren Hunden?
Viele denken beim positiven Denken zuerst an „alles rosarot sehen“. Doch darum geht es nicht. Positives Denken bedeutet vielmehr, bewusst den Blick auf Möglichkeiten, Lösungen und Hoffnung zu richten, anstatt sich auf Negatives zu konzentrieren und sich darin zu verlieren. Schwierigkeiten bleiben bestehen, die können wir nicht „wegdenken“. Aber wir entscheiden, mit welcher inneren Haltung wir ihnen begegnen.
Lass uns das positive Denken mal aus verschiedenen Perspektiven betrachten:
Positives Denken aus Sicht der Neurobiologie
Unser Gehirn reagiert erstaunlich stark auf unsere Gedanken:
🧠 Im präfontalen Cortex, unserer Exekutive, wird gedacht und geplant, werden Entscheidungen getroffen und Probleme gelöst. Dort regulieren wir Gefühle und bewerten Situationen immer wieder aufs Neue. Positives Denken stärkt genau diese Funktionen.
🧠 In der Amygdala sitzt unser Angstzentrum. Es werden Emotionen bewertet und mögliche Gefahren identifiziert. Durch positives Denken wird die Aktivität der Amygdala reduziert, wodurch Stress und Angstreaktionen abnehmen können.
🧠 Durch positive Gedanken werden die Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und Endorphine vermehrt ausgeschüttet. Das führt zu mehr Motivation, Freude, Stabilität und Wohlbefinden.
🧠 Unser „Ruhenerv“, der Parasympatikus, wird durch positive Gedanken aktiviert, so dass sich der Herzschlag, die Atmung und die Muskelspannung beruhigen können. Das wiederum senkt die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol.
🧠 Und das Beste: Durch Wiederholungen des positiven Denkens verändert sich unser Gehirn auch langfristig. Es können neue neuronale Verknüpfungen entstehen und wir trainieren uns quasi eine „innere Gelassenheit“ an.
Verbindung zu unseren Hunden
Unsere Hunde haben feine Antennen für unsere innere Haltung. Sie spüren, ob wir gelassen und vertrauensvoll sind, oder, ob wir angespannt, unsicher und negativ denken. Positives Denken ist nicht nur Selbstfürsorge, sondern auch eine Hilfe für den Hund:
🌿 Ein Mensch, der innerlich gelassen ist, strahlt auch nach Außen Ruhe aus und schnekt seinem Hund Sicherheit.
🌿 Ein Mensch, der lösungsorientiert denkt, vermittelt Zuversicht.
🌿 Ein Mensch, der an sich und seinen Hund glaubt, macht Räume für die weitere Entwicklung auf.
Jetzt wirst Du sicher denken: „Klingt ja toll, aber wie macht man das denn?“
Umformulierungen unserer Gedanken und gesprochenen Sätze wirken wie kleine Samen, die im Gehirn keimen. Mit der Zeit verändert sich dadurch unsere innere Haltung – und das spüren wiederum unsere Hunde.
Die Kraft der Sprache
Fangen wir doch mal damit an, das Wort „nicht“ möglichst oft aus unseren Gedanken und unseren gesprochenen Sätzen zu streichen. Es ist nämlich besonders spannend ist, dass unser Gehirn das Wort „nicht“ oft verschluckt. Wenn du dir sagst: „Ich will nicht stolpern“, hast du garantiert das Bild vom Stolpern im Kopf.
Besser ist es, positive Ziele zu formulieren. Gerade für uns Hundehalter ist das ein wunderbares Übungsfeld:
Statt: „Mein Hund soll nicht an der Leine ziehen.“
👉 „Ich möchte mit meinem Hund entspannt an lockerer Leine spazieren.“
Was siehst du? Beim ersten Satz bestimmt einen Hund an straffer Leine und einen Menschen mit ausgestrecktem Arm. Und beim zweiten Satz sicherlich ein Mensch-Hund-Team, das freundlich nebeneinander spazieren geht, und die Leine fällt kaum auf.
💡 Lass uns mal an ein paar weiteren Beispielen üben:
Statt: „Mein Hund soll nicht bellen, wenn es klingelt.“
👉 „Mein Hund ist ruhig, wenn es klingelt.“
Statt: „Mein Hund soll nicht hochspringen.“
👉 „Mein Hund begrüßt Menschen mit allen vier Pfoten am Boden.“
Statt: „Mein Hund soll nicht ständig nervös sein.“
👉 „Mein Hund findet immer wieder in die Ruhe zurück.“
Statt: „Ich will nicht genervt sein, wenn wir anderen Hunden begegnen.“
👉 „Ich bin gelassen, wenn wir anderen Hunden begegnen.“
Statt: „Mein Hund soll nicht so viel Angst haben.“
👉 „Mein Hund fühlt sich bei mir sicher und geborgen.“
✨ Fazit
Positives Denken ist keine Floskel. Es ist ein neurobiologisches Training, das uns resilienter macht, Stress reduziert und unsere Beziehung zu unseren Hunden vertieft. Indem wir bewusst wählen, welche Gedanken wir stärken und wie wir sie aussprechen, bauen wir uns einen inneren Anker – für uns selbst und damit auch für unsere Hunde.
Vielleicht magst du dir bis zum „Tag des positiven Denkens“ am 13. September einen positiven Satz überlegen, der förderlich zu dir und deinem Hund pass? 🌞
Schreib ihn dir auf, sprich ihn laut oder behalte ihn einfach im Herzen. 🐾💚
Was wir denken, legt die Grundlage dafür, wie wir fühlen. Und was wir fühlen, legt die Grundlage für unsere Handlungen. Für uns und für unsere Hunde.